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[\/vc_column_text][vc_column_text]1990 erz\u00e4hlte ich in einer Klinik zum ersten Mal von den Stimmen. Seitdem habe ich sechs verschiedene psychiatrische Diagnosen erhalten, von denen die \u201eSchizophrenie\u201c mich am meisten betroffen machte. Viele Neuroleptika wurden bei mir ausprobiert, die Stimmen waren dagegen aber immun. Mein schlimmstes Erlebnis war als ich Haldol<\/em> nehmen musste, das ja bei Stimmenh\u00f6ren noch immer das Mittel der Wahl ist. Verunsichert durch die Diagnosen der PsychiaterInnen und ihren Beteuerungen, dass ich unheilbar psychisch krank sei, resignierte ich und ergab mich in mein Schicksal. Das hatte zur Folge, dass die Stimmen immer aggressiver wurden. Ich f\u00fchrte einen Dauerkampf mit ihnen, der mich zu einer Dreht\u00fcrpatientin machte.<\/span><\/p>\n
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[\/vc_column_text][vc_column_text]1992\u00a0[\u2026] traf ich auf eine Sozialarbeiterin, die mich im Kampf gegen die Stimmen unterst\u00fctzte, indem sie mich und meine Stimmen sehr ernst nahm. [\u2026] Heute kann ich das Anschwellen des Stimmengemurmels als Warnung wahrnehmen: irgendetwas ist dann bei mir nicht in Ordnung. Das kann zu grosser Druck sein, den andere auf mich aus\u00fcben oder den ich mir selber mache, oder eine Konfliktsituation, die ich noch nicht als solche erkannt habe. Dann k\u00f6nnen die Stimmen wie ungezogene Kinder sein, die ich an einem ungest\u00f6rten Ort scharf zurechtweisen muss.
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[\/vc_column_text][vc_column_text]Wenn ich gewusst h\u00e4tte, wie befreiend das Reden \u00fcber meine Stimmen mit anderen Betroffenen sein kann! Erst in unserer Selbsthilfegruppe habe ich gelernt, dass ich meine Stimmen im Zusammenhang mit meiner Lebensgeschichte sehen sollte. [\u2026]
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[\/vc_column_text][vc_column_text]Der Hauptgrund, warum ich jetzt seit 1997 ohne Klinik und ohne Psychopharmaka leben kann, ist sicher, dass ich mich in der Stimmenh\u00f6rer-Bewegung engagiert habe. [..] Ich habe mich von einer Betroffenen zu einer Expertin in eigener Sache entwickelt. Seit Mai 1998 gibt es in Deutschland das Netzwerk Stimmenh\u00f6ren (kurz NeSt.) In diesem Netzwerk sind Betroffene (die Experten durch Erfahrung), im psychiatrischen Bereich T\u00e4tige (die Experten durch den Beruf) und Angeh\u00f6rige organisiert. Wir begegnen uns auf gleicher Augenh\u00f6he [\u2026]
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Hannelore Klafki: Die Stimmen begleiten mein Leben<\/em><\/span><\/p>\n
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Peter Lehmann, Peter Stastny (Hg.), Statt Psychiatrie 2<\/strong><\/a><\/span><\/p>\n
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