Warning: "continue" targeting switch is equivalent to "break". Did you mean to use "continue 2"? in /home/httpd/vhosts/alternativenzurpsychiatrie.ch/httpdocs/wp-content/plugins/revslider/includes/operations.class.php on line 2851 Warning: "continue" targeting switch is equivalent to "break". Did you mean to use "continue 2"? in /home/httpd/vhosts/alternativenzurpsychiatrie.ch/httpdocs/wp-content/plugins/revslider/includes/operations.class.php on line 2855 Warning: "continue" targeting switch is equivalent to "break". Did you mean to use "continue 2"? in /home/httpd/vhosts/alternativenzurpsychiatrie.ch/httpdocs/wp-content/plugins/revslider/includes/output.class.php on line 3708 Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /home/httpd/vhosts/alternativenzurpsychiatrie.ch/httpdocs/wp-content/plugins/revslider/includes/operations.class.php:2851) in /home/httpd/vhosts/alternativenzurpsychiatrie.ch/httpdocs/wp-includes/feed-rss2.php on line 8 Depression – Alternativen zur Psychiatrie https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch Mon, 09 Sep 2019 04:14:35 +0000 de hourly 1 Erfolgreich gegen Depression und Angst https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/06/erfolgreich-gegen-depression-und-angst/ https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/06/erfolgreich-gegen-depression-und-angst/#respond Mon, 24 Jun 2019 10:48:15 +0000 https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/?p=7642
Hörbuch von Dr. Dietmar Hansch, das die Selbsthilfe bei Depressionen oder Angststörungen durch verschiedene Anregungen unterstützt:

 

https://www.youtube.com/watch?v=jPJCjjwjJUI

 

Link zum Buch

 

 

]]>
https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/06/erfolgreich-gegen-depression-und-angst/feed/ 0
Das MBCT-Arbeitsbuch https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/06/das-mbct-arbeitsbuch/ https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/06/das-mbct-arbeitsbuch/#respond Mon, 24 Jun 2019 10:11:57 +0000 https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/?p=7631

Ein 8-Wochen-Programm zur Selbstbefreiung von Depressionen und emotionalem Stress.

 

„Die Abkürzung MBCT steht für Mindfulness-Based Cognitive Therapy (Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie). Es ist ein Programm, das speziell entwickelt wurde, um Ihnen zu helfen, mit anhaltenden unerwünschten inneren Zuständen und Stimmungen umgehen zu lernen.
MBCT wurde wissenschaftlich untersucht und hat sich als wirksame Methode bei Depressionen, Angstzuständen und einer ganzen Reihe anderer psychischer Probleme erwiesen.

 

Sie können dieses Buch auf unterschiedliche Weise nutzen: als Teilnehmer/in einer professionell angeleiteten MBCT-Gruppe, im Rahmen einer Einzeltherapie oder als Selbsthilfe-Ratgeber.

 

Eine Depression geht natürlich oft mit Angstzuständen, Reizbarkeit oder anderen unerwünschten Emotionen einher. Die gute Nachricht ist, dass MBCT, obwohl für die Behandlung von Depressionen entwickelt und hier extrem wirkungsvoll, sich auch als äußerst wirksam bei anhaltenden Ängsten und anderen destruktiven Gefühlen erweist, wie neueste Forschungsergebnisse zeigen. Das Herzstück der Achtsamkeitsbasierten Kognitiven Therapie oder MBCT ist ein behutsames, systematisches Training in Achtsamkeit.

 

Dieses Training befreit uns aus dem eisernen Griff von zwei kritischen Prozessen, die ursächlich für Depressionen und viele andere emotionale Probleme sind:
1. Die Tendenz, ständig zu grübeln oder sich übermäßig in Gedanken oder Sorgen über bestimmte Dinge zu verlieren gepaart mit
2. Die Tendenz, andere Dinge zu meiden, zu unterdrücken oder von sich wegzuschieben.

 

Falls Sie schon seit längerer Zeit unter emotionalen Problemen leiden, werden Sie bereits festgestellt haben, dass Unterdrücken oder Sich-Sorgen nicht wirklich helfen. Dennoch haben Sie vielleicht das Gefühl, es nicht lassen zu können. Verstärkte Bemühungen, Ihre belastenden Gedanken auszuschalten, mögen vorübergehend Erleichterung bringen, können alles aber auch noch schlimmer machen. Ihre Aufmerksamkeit wird weiterhin von den Dingen in Beschlag genommen, die Sie belasten.

 

Das Achtsamkeitstraining [ ] gibt Ihnen die Kontrolle über Ihre Aufmerksamkeit zurück, so dass Sie, von Augenblick zu Augenblick, sich selbst und die Welt ohne die harte, selbstkritische innere Stimme erleben können, die Sie vielleicht sehr oft begleitet. Das tägliche Achtsamkeitstraining reduziert den Hang, zu grübeln und sich über alles und jedes Sorgen zu machen. Sie fangen wieder an, die kleinen Freuden und schönen Dinge wahrzunehmen. Sie lernen, mit Weisheit und Mitgefühl auf die Menschen in Ihrer Umgebung zu reagieren.“

 

 

Auszug aus der Leseprobe:

 

„Das MBCT-Arbeitsbuch“, von John Teasdale, Mark Williams & Zindel Segal

Link zum Buch und der gesamten Leseprobe

 

 

]]>
https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/06/das-mbct-arbeitsbuch/feed/ 0
Das MBCT-Arbeitsbuch https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/06/das-mbct-arbeitsbuch-2/ https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/06/das-mbct-arbeitsbuch-2/#respond Sat, 01 Jun 2019 20:24:54 +0000 https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/?p=7699

Ein 8-Wochen-Programm zur Selbstbefreiung von Depressionen und emotionalem Stress.

 

„Die Abkürzung MBCT steht für Mindfulness-Based Cognitive Therapy (Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie). Es ist ein Programm, das speziell entwickelt wurde, um Ihnen zu helfen, mit anhaltenden unerwünschten inneren Zuständen und Stimmungen umgehen zu lernen.
MBCT wurde wissenschaftlich untersucht und hat sich als wirksame Methode bei Depressionen, Angstzuständen und einer ganzen Reihe anderer psychischer Probleme erwiesen.

 

Sie können dieses Buch auf unterschiedliche Weise nutzen: als Teilnehmer/in einer professionell angeleiteten MBCT-Gruppe, im Rahmen einer Einzeltherapie oder als Selbsthilfe-Ratgeber.

 

Eine Depression geht natürlich oft mit Angstzuständen, Reizbarkeit oder anderen unerwünschten Emotionen einher. Die gute Nachricht ist, dass MBCT, obwohl für die Behandlung von Depressionen entwickelt und hier extrem wirkungsvoll, sich auch als äußerst wirksam bei anhaltenden Ängsten und anderen destruktiven Gefühlen erweist, wie neueste Forschungsergebnisse zeigen. Das Herzstück der Achtsamkeitsbasierten Kognitiven Therapie oder MBCT ist ein behutsames, systematisches Training in Achtsamkeit.

 

Dieses Training befreit uns aus dem eisernen Griff von zwei kritischen Prozessen, die ursächlich für Depressionen und viele andere emotionale Probleme sind:
1. Die Tendenz, ständig zu grübeln oder sich übermäßig in Gedanken oder Sorgen über bestimmte Dinge zu verlieren gepaart mit
2. Die Tendenz, andere Dinge zu meiden, zu unterdrücken oder von sich wegzuschieben.

 

Falls Sie schon seit längerer Zeit unter emotionalen Problemen leiden, werden Sie bereits festgestellt haben, dass Unterdrücken oder Sich-Sorgen nicht wirklich helfen. Dennoch haben Sie vielleicht das Gefühl, es nicht lassen zu können. Verstärkte Bemühungen, Ihre belastenden Gedanken auszuschalten, mögen vorübergehend Erleichterung bringen, können alles aber auch noch schlimmer machen. Ihre Aufmerksamkeit wird weiterhin von den Dingen in Beschlag genommen, die Sie belasten.

 

Das Achtsamkeitstraining [ ] gibt Ihnen die Kontrolle über Ihre Aufmerksamkeit zurück, so dass Sie, von Augenblick zu Augenblick, sich selbst und die Welt ohne die harte, selbstkritische innere Stimme erleben können, die Sie vielleicht sehr oft begleitet. Das tägliche Achtsamkeitstraining reduziert den Hang, zu grübeln und sich über alles und jedes Sorgen zu machen. Sie fangen wieder an, die kleinen Freuden und schönen Dinge wahrzunehmen. Sie lernen, mit Weisheit und Mitgefühl auf die Menschen in Ihrer Umgebung zu reagieren.“

 

 

Auszug aus der Leseprobe:

 

„Das MBCT-Arbeitsbuch“, von John Teasdale, Mark Williams & Zindel Segal

Link zum Buch und der gesamten Leseprobe

 

]]>
https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/06/das-mbct-arbeitsbuch-2/feed/ 0
Erfolgreich gegen Depression und Angst https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/06/erfolgreich-gegen-depression-und-angst-2/ https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/06/erfolgreich-gegen-depression-und-angst-2/#respond Sat, 01 Jun 2019 20:22:42 +0000 https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/?p=7697
Hörbuch von Dr. Dietmar Hansch, das die Selbsthilfe bei Depressionen oder Angststörungen durch verschiedene Anregungen unterstützt:

 

https://www.youtube.com/watch?v=jPJCjjwjJUI

 

Link zum Buch

 

]]>
https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/06/erfolgreich-gegen-depression-und-angst-2/feed/ 0
Kann die langfristige Behandlung mit Antidepressiva den Verlauf einer Depression verschlechtern? https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/05/kann-die-langfristige-behandlung-mit-antidepressiva-den-verlauf-einer-depression-verschlechtern-2/ https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/05/kann-die-langfristige-behandlung-mit-antidepressiva-den-verlauf-einer-depression-verschlechtern-2/#respond Thu, 23 May 2019 06:00:32 +0000 https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/?p=7340

Einmal in die Mühle der Psychopharmakologie gelangt, ist es für viele Patienten schwierig, aus dieser jemals wieder rauszukommen. Selbst beim Ausbleiben echter Entzugserscheinungen kann das Absetzen von Antidepressiva Probleme machen. Schon seit langem ist bekannt, dass depressive Patienten häufig wieder krank werden, wenn sie aufhören, ihre Medikamente zu nehmen.

 

Vor ein paar Jahren hat sich der italienische Psychiater Giovanni Fava die entscheidende Frage gestellt: „Kann die langfristige Behandlung mit Antidepressiva den Verlauf einer Depression verschlechtern?“

 

[…] Psychiater Fava fasst das Problem wie folgt zusammen: „Antidepressiva mögen bei Depressionen kurzfristig nutzbringend sein, könnten den Verlauf der Krankheit aber durch Verstärkung der biochemischen Vulnerabilität langfristig verschlechtern, […] Die Anwendung von Antidepressiva kann dazu führen, die Krankheit zu einem maligneren und schlechter auf Behandlung ansprechenden Verlauf voranzutreiben.“ Auch in einem Kommentar im Journal of Clinical Psychiatry sprechen drei Ärzte aus, was selten offen diskutiert wird: „Der Langzeitgebrauch von Antidepressiva kann depressogen sein. […] Es ist möglich, dass Antidepressiva die Verdrahtung neuronaler Synapsen verändert, was nicht nur dazu führt, dass Antidepressiva wirkungslos werden, sondern auch ein schwer zu beeinflussender depressiver Zustand hervorgerufen wird.“

 

Ein gewichtiger Verdacht mit beträchtlichen Konsequenzen für die klinische Praxis, würde man meinen. Weshalb ist zur systematischen Klärung dieser Frage bis heute kaum etwas unternommen worden? Vielleicht deshalb, weil niemand an der Klärung des Sachverhalts interessiert ist.

 

[…]Auch Carolyn Dewa vom Center for Addiction and Mental Health in Ontario – eine ausgewiesene Spezialistin für Erwerbsunfähigkeit im Zusammenhang mit psychischen Störungen – wundert sich: „Mit dem ganzen Angebot an verfügbaren Depressionsbehandlungen kann man sich fragen, warum Invalidität im Zusammenhang mit Depression zunimmt.“

 

 

Felix Hasler, Neuromythologie, transcript

 

]]>
https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/05/kann-die-langfristige-behandlung-mit-antidepressiva-den-verlauf-einer-depression-verschlechtern-2/feed/ 0
Websiten https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/05/websiten/ https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/05/websiten/#respond Sun, 05 May 2019 12:21:12 +0000 https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/?p=6921

Psychiatrie und Selbsthilfe

 

https://www.antipsychiatrieverlag.de Publikationen und Informationen, die sich an den Interessen Psychiatriebetroffener, kritischer Angehöriger und Profis orientieren.

 

https://www.depression-heute.de Unabhängige Informationen.

 

http://www.zopph.ch Zeugen und Opfer der Psychiatrie und der Pharmaindustrie. Wir sind parteipolitisch, konfessionell und ideologisch neutral, distanzieren uns von Sekten aller Art und werden nicht von der Pharmaindustrie gesponsert.

 

https://netzwerk-stimmenhoeren.ch Wir setzen uns für einen offenen, respektvollen, interessierten und menschlichen Umgang mit dem Thema Stimmenhören in unserer Gesellschaft und in psychiatrischen Dienstleistungen ein.

 

https://auskrisenlernen.ch Aus Krisen lernen – Trialogisches Forum. Selbsthilfezentrum Winterthur. Wie findet man in der Krise wieder zur Hoffnung zurück? Wie kann man auch mit schwierigsten Gefühlen und Gedanken einen Umgang finden?

 

https://www.npg-rsp.ch/de/home.html Das Netzwerk Psychische Gesundheit Schweiz ist ein Zusammenschluss von Organisationen, Institutionen und Unternehmen, die sich für die psychische Gesundheit in der Schweiz engagieren.

 

 

Medizin/Erfahrungsmedizin/Beratung

 

https://www.emr.ch/home Sicherheit und Orientierung in der Erfahrungsmedizin

 

https://www.menschenmedizin.com Die Akademie Menschenmedizin setzt sich für eine Veränderung im Schweizer Gesundheitswesen ein: Weg von Problemen, die durch politische Einzelentscheide ohne umfassende Vision entstanden sind, hin zu einem menschengerechten Gesundheitswesen.

 

https://www.sgfb.ch/de/ Die SGfB schafft Klarheit in der unübersichtlichen Beratungslandschaft. Sie stärkt die Identität der psychologisch orientierten Beratungsberufe durch Massnahmen der Qualitätssicherung und der Qualitätsentwicklung. Informationen über Psychosoziale Beratung.

 

 

Naturheilkunde

 

http://homoeopathie-naturheilkunde.vitanet.de/homoeopathie/anwendungen-psyche-verfassung Bei chronischen Krankheiten der Psyche sowie des Körpers werden häufig Homöopathika eingesetzt. In diesem Kapitel finden Sie homöopathische Mittel, die bei psychischen Störungen wie Depressionen, Ängsten, Zwängen oder Schlafstörungen angewandt werden.

 

 


]]>
https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/05/websiten/feed/ 0
Depression und Omega-3- Fettsäuren https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/04/depression-und-omega-3-fettsaeuren/ https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/04/depression-und-omega-3-fettsaeuren/#respond Tue, 30 Apr 2019 17:57:01 +0000 https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/?p=6600

Der Zusammenhang zwischen einem Mangel an Omega-3-Fettsäuren und Depressionen wird in vielen Büchern und auch im Internet immer wieder erwähnt/beschrieben.

 

Es gibt Untersuchungen aus Finnland und den Niederlanden die aufzeigen, dass Fischkonsum mehr als zweimal pro Woche einen positiven Einfluss auf die Stimmung hat und mit einem geringeren Depressionsrisiko einhergeht. Wenn genug Omega-3 in der üblichen Ernährung enthalten ist, ist die Tendenz geringer, deprimiert zu sein. (Vgl. Servan-Schreiber, 2006: 168-176).

 

„Infolge der Erkenntnis, welch bedeutende Rolle den Omega-3- Fettsäuren bei der Vorbeugung und der Behandlung von Depressionen zukommt, kann man mit einem völlig neuen Verständnis dieser Krankheit rechnen. Was wäre, wenn auch sie eine Entzündungserkrankung ist, wie man das erst kürzlich für die Erkrankung der Herzkranzgefässe feststellte? Damit liesse sich eine Reihe seltsamer Beobachtungen erklären, die von den derzeitigen Theorien über diese Krankheit – sie beschränken sich auf die Untersuchung, welchen Einfluss Neurotransmitter wie Serotonin haben – in der Regel mit Schweigen übergangen werden.[…]“ (Servan-Schreiber, 2006:170)

 

Forscher gehen davon aus, dass die Ernährung der frühesten Menschen besonders ausgewogen war, und das Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6 1:1 betraf. Weil die Tiere heute eher mit Getreide oder Tiermehl als mit Wildgräsern (in welchen Omega-3 enthalten ist) gefüttert werden, hat sich dieses Verhältnis sehr verändert!

 

Essentielle Fettsäuren kann der Körper nicht selber herstellen. Deswegen sollten sie über die Nahrung aufgenommen werden:

– Omega-3-Fettsäure: ist in Algen, Plankton und in einigen Landpflanzen enthalten

– Omega-6-Fettsäure: ist in fast allen pflanzlichen Ölen und im Fleisch vorhanden, vor allem im Fleisch von Tieren, die mit Getreide oder Tiermehl gefüttert werden.

 

Omega-3 ist hauptsächlich in Algen und Plankton enthalten. Von diesen ernähren sich Fische und Krustentiere. Aber auch in der Natur vorkommende Gräser und Blätter, von welchen sich die Wildtiere ernähren, enthalten Omega-3. Deswegen ist Wild wie Reh oder Wildschwein reicher an Omega-3 als Fleisch aus der Viehzucht. Je mehr Getreide das Viehfutter enthält, desto ärmer an Omega-3 ist das Fleisch. Wenn wir Omega-3 via Fleisch-, Fisch- und Krustentiere zu uns nehmen, ist es, so wie ich es verstehe, von diesen Tieren bereits verstoffwechselt/verdaut und kann sofort von unserem Körper aufgenommen werden. Wenn wir Omega-3 direkt aus pflanzlichen Quellen zu uns nehmen, muss der Körper zuerst einen Stoffwechselprozess vollziehen, damit jene Fettsäure entsteht, welche erforderlich ist. Pflanzliche Omega-3 Quellen sind: Leinsamen, Leinöl, Rapsöl, Hanföl und Walnüsse. Alle grünen Gemüse enthalten einen Vorläufer der Omega-3-Fettsäuren, wenn auch in geringerer Menge. Am meisten ist in den Blättern von Portulak, in Spinat, Meeresalgen und Spiruline enthalten. (Vgl. Servan-Schreiber, 2006: 168,172-174)

 

Könnte die Depression eine entzündliche Erkrankung sein?

 

Die Omega-6- Fettsäuren sind zwar wichtig für den Organismus, doch sie haben nicht die gleichen positiven Eigenschaften für das Gehirn wie die Omega-3-Fettsäuren und begünstigen Entzündungsreaktionen. (Vgl. Servan-Schreiber, 2006: 168)

 

„Das Missverhältnis zwischen dem, was das Gehirn benötigt und dem, womit es heute in Europa wie auch in Amerika ernährt wird, könnte weitgehend erklären, weshalb Depressionen in den westlichen Ländern, wo man keine oder wenige Fische und Krustentiere verzehrt, so viel häufiger vorkommen als bei Völkern Asiens, wo man sie gern und häufig isst. […] Möglicherweise könnte dies auch die Geschwindigkeit erklären, mit der das Phänomen Depression sich seit fünfzig Jahren im Westen auszubreiten scheint. Heute nimmt man angeblich nur noch halb so viel Omega-3 zu sich als noch vor dem Zweiten Weltkrieg. […]

 

Der Überschuss von Omega-6 im Organismus löst Oxidationsprozesse und praktisch überall im Körper entzündliche Reaktionen aus. Alle schweren Erkrankungen, die im Westen auf dem Vormarsch sind, werden durch solche Entzündungen verschlimmert: Herzkreislaufkrankheiten – etwa Herzinfarkt und Gehirnschlag-, aber auch Krebs, Arthritis und sogar Alzheimer. Die Länder mit der höchsten Mortalitätsrate auf Grund von Herz- und Gefässerkrankungen sind auffallender weise auch die mit der grössten Depressionsrate. Das lässt durchaus auf gemeinsame Ursachen schliessen. Nun sind die sehr ausgeprägten positiven Auswirkungen von Omega-3 auf Herzbeschwerden und andere Krankheiten schon viel länger bekannt als jene, die man bei der Anwendung von Depressionen untersucht hat.

 

Könnte die „klassische“ Depression nicht ebenfalls eine Auswirkung solcher diffuser entzündlicher Reaktionen sein? Besonders verwunderlich wäre dies nicht, denn man weiss, dass Stress solche Entzündungen hervorrufen kann: daher fördert er auch Akne, Arthritis und verstärkt Autoimmunerkrankungen. […]“ (Servan-Schreiber, 2006: 169,171)

 

Was das „Leinöl“ angeht gibt es bei der Verwendung einiges zu beachten siehe z.B. hier:

https://www.zentrum-der-gesundheit.de/leinoel.html

Omega-3- und Depressionen:

https://www.dr-schmiedel.de/depression-nahrstoffe/

https://adieu-depression.de/omega-3-fischoel-bei-depression/

 

Brigitte Zürcher

 

]]>
https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/04/depression-und-omega-3-fettsaeuren/feed/ 0
Eine kurze Geschichte der Psychopharmakologie https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/04/eine-kurze-geschichte-der-psychopharmakologie/ https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/04/eine-kurze-geschichte-der-psychopharmakologie/#respond Sat, 27 Apr 2019 22:30:11 +0000 https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/?p=5327

Ein geradezu existentielles Interesse an der Biologisierung der psychischen Störungen hat naturgemäss die pharmazeutische Industrie. Nur wenn Erkrankungen der Psyche als Erkrankungen des Gehirns und somit als biologisches Problem verstanden werden, ist es überhaupt sinnvoll, Medikamente einzusetzen. Durch die forcierte Naturalisierung der Psychiatrie konnte ein riesiger neuer Markt erschlossen werden. […]

 

Mitte der 1950er Jahre wurde ein neues Kapitel der Psychiatriegeschichte aufgeschlagen. Die Ära der Psychopharmakologie, in der wir uns heute mehr denn je befinden, erlebte eine Morgendämmerung.


In jener Zeit war die Entwicklung von Medikamenten zur Behandlung somatischer Erkrankungen schon halbwegs von einer Vorgehensweise charakterisiert, die man heute als „rational drugs design“ bezeichnet. Auf der Suche nach „Magic Bullets“ im Sinne Paul Ehrlichs studierten die Forscher Ursachen und Wesen einer Krankheit und suchten aufgrund ihrer Befunde nach einer sinnvollen Behandlungsmethode. Durch diese Vorgehensweise – und dem notwendigen Glück – wurde eine ganze Reihe neuer Antibiotika entdeckt, Mittel gegen Tropenkrankheiten gefunden, die Insulinsubstitution als Standarttherapie der Zuckerkrankheiten etabliert und neue Impfstoffe entwickelt.

 

Bei Medikamenten gegen psychische Störungen sah es dagegen ganz anders aus. Im Nachhinein hat die Pharmaindustrie zwar den Eindruck erweckt, ihre Psychopharmaka seien auf der Grundlage evidenzbasierten Wissens um die biologischen Vorgänge im Gehirn entwickelt worden. In Tat und Wahrheit ist die Geschichte der Psychopharmakologie nichts anderes als eine Geschichte glücklicher Zufälle. […]

 

Dem Wirkstoff Chlorpromazin wird heute zugeschrieben, als erstes wirksames Antipsychotikum die psychopharmakologische Revolution der 1950er Jahre ausgelöst zu haben. Die Entwicklung des Chlorpromazins war aber alles andere als planvoll und die Entdeckung seiner antipsychotischen Wirkung einer Reihe von Zufällen zu verdanken. Die Herstellerfirma Rhone-Poulenc dachte nämlich anfänglich, mit dem Thorazin-Wirkstoff Chlorpromazin ein neues Antihistaminikum gefunden zu haben. […] Henry Laborit, ein junger Chirurg der französischen Marine, hat Chlorpromazin […] angewendet und festgestellt, dass seine Testsubstanz bei den Patienten eine „euphorische Ruhe“ […] bewirkt. An einer Konferenz in Brüssel im Dezember 1951 berichtete Laborit seinen Fachkollegen, dass Chlorpromazin seine Patienten zuverlässig in einen Dämmerzustand versetze, eine „veritable medizinische Lobotomie“. […] Trotz aller Skepsis und trotz der Verunsicherung bei Rhone-Poulenc hat das Chlorpromazin Ende der 1950er Jahre von Frankreich, der Schweiz und Kanada ausgehend einen weltweiten Siegeszug angetreten. Und damit die Psychiatrie nachhaltig verändert.[…]

 

Etwa zur selben Zeit hat der Chemiker Frank Berger bei Wallace Laboratories in New Jersey einen neuartigen Wirkstoff entwickelt, der als Prototyp der „Minor Tranquilizer“ Karriere machen sollte. Wiederum keine Spur von „rational drug design“, wiederum eine pure Zufallsentdeckung. Berger war ursprünglich auf der Suche nach einem Antibiotikum, das aber breiter als Penicillin wirken sollte. Dazu synthetisierte er Abwandlungen eines in England gebräuchlichen Desinfektionsmittels. In den Tierversuchen zur Toxizitätsabschätzung entdeckte der Chemiker, dass eine seiner Testsubstanzen wirksam die Skelettmuskulatur entspannte. Und nicht nur das. Seine sonst durch Herumexperimentieren gestressten Versuchstiere machten einen ungewöhnlich entspannten Eindruck. Berger erkannte schon früh das Potenzial, einen angstlösenden Wirkstoff zu entwickeln. […] Berger hatte zwar nicht das erhoffte neue Antibiotikum gefunden, dafür aber den zweiten bedeutenden Wirkstoff im gerade anbrechenden Zeitalter der Psychopharmakologie entwickelt. Meprobamat, so der Name von Bergers Beruhigungsmittel, wurde 1955 unter dem Namen Miltown auf den Markt gebracht. […] 

 

Miltowns Grosserfolg lag nicht nur an den Ärzten, die das Medikament grosszügig an alle Patienten verschrieben. Vor allem verlangten die gestressten und ängstlichen Amerikaner selbst vehement nach der neuen „Ruhepille“ […]

 

Ganz in Tradition früher pharmazeutischer Innovation wurde auch das erste Antidepressivum durch puren Zufall entdeckt. Bei Hoffman-La Roche suchte man […] nach einem Mittel gegen Tuberkulose. Als man den Wirkstoffkanditaten Iproniazid an Patienten in Tuberkulosekliniken ausprobierte, stellten die behandelnden Ärzte fest, dass die Patienten seltsam „energetisiert“ und offensichtlich guter Laune waren. Aufgrund der vermuteten stimmungsaufhellenden Wirkung wurde Iproniazid schon bald auch bei depressiven Patienten getestet. Trotz unzuverlässiger Wirkung und einer Reihe von Nebenwirkungen hat Nathan Kline, Psychiater am Rockland State Hospital bei New York, das Medikament mit einer wohlwollenden Fachpublikation gerettet. […] 1958 wurde Iproniazid als erstes Antidepressivum zugelassen und unter dem Namen Marsilid vermarktet. […]

 

Praktisch zur selben Zeit, […] entdeckte der Schweizer Psychiater Roland Kuhn die antidepressive Wirkung von Imipramin, eine Neuentwicklung aus den Labors des Pharmaherstellers Geigy. Immerhin, bei dieser Substanz war der Abstand zwischen eigentlich gesuchter und tatsächlicher Wirkung noch am kleinsten. Aufgrund der strukturellen Ähnlichkeit zu Chlorpromazin vermutete Geigy nämlich eine antipsychotische Wirkung. Die Wahnsymptome verschwanden bei Kuhns schizophrenen Patienten zwar nicht, dafür schien sich deren Stimmung zu bessern. 1958 wurde Imipramin unter dem Markennamen Tofranil eingeführt. […] 

 

Um die Psychoanalytiker mit ihren neuen Medikamenten nicht zu vergraulen, haben die Pharmaproduzenten in der ersten Kampagne noch explizit darauf hingewiesen, dass ihre Arzneien Geisteskrankheiten zwar nicht von sich aus heilen, Patienten aber soweit entspannen könnten, dass sie einer Behandlung durch den Therapeuten zugänglich werden. Thorazine und Miltown seien lediglich „Hilfsmittel für die Psychotherapie, keine Heilmittel“, berichtete auch die New York Times. Wie sich die Zeiten doch geändert haben. Heutzutage gelten Psychopharmaka vielen Befürwortern der biologischen Psychiatrie sehr wohl als authentisches Heilmittel. Im Gegenzug mag die Psychotherapie mitunter nur noch, wie der Analytiker Joachim Küchenhoff nicht ganz frei von Sarkasmus befindet, „biologisch denkenden Psychiatern als Complianceförderung zur besseren Medikamentenverordnung gelten.“

 

Aber schon Mitte der 1960er Jahre hatte sich das Image der neuen Psychopharmaka deutlich gewandelt. Schritt für Schritt wurden neue therapeutische Klassen eingeführt und die alten „Beruhigungs- und Aufbaumittel“ im Nachhinein per Umbenennung aufgewertet. Aus den „Major Tranquilizern“ wurden „Antipsychotika“, aus den „Minor Tranquilizern“ wurden „Anxiolytika“ und aus den allgemeinen „psychischen Energiespendern“ wurden Antidepressiva. Da war sie nun plötzlich, diese scheinbare Spezifität, diese vermeintlich passgenaue medikamentöse Antwort auf alle psychischen Leiden. […]

 

Die zunehmende pharmakozentrische Sichtweise der Psychiatrie hatte in den 1970er und 1980er Jahren weitere Gebietsgewinne zu verzeichnen. Durch Abwandlung bereits etablierter Wirkstoffe wurden dem therapeutischen Arsenal in rascher Folge immer neue Varianten von Anxiolytika, Antidepressiva und Antipsychotika hinzugefügt. Der ganz grosse kommerzielle Erfolg kam für die Pharmaindustrie aber erst mit der Entwicklung und Vermarktung einer neuen Klasse von Psychopharmaka, den „Selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern“ (abgekürzt SSRIs). Deren Prototyp Prozac ist zu einem Symbol der 90er Jahre geworden. […]

 

Ärzte verschrieben Prozac nicht nur bei Depressionen, sondern auch bei weit verbreiteten persönlichen Problemen wie Empfindlichkeit auf Kritik, Angst vor Zurückweisung oder mangelndem Selbstvertrauen. Die bis heute andauernde Erfolgsgeschichte von Prozac und Co. ist allerdings mehr als nur erstaunlich, wenn man die bewegte und wechselhafte Geschichte dieser zweiten psychopharmakologischen Revolution betrachtet. Eine Revolution, die letzten Endes auf dem Sieg des pharmazeutischen Marketings über wissenschaftliche Fakten beruht.

 

 

Felix Hasler, Neuromythologie, transcript 

]]>
https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/04/eine-kurze-geschichte-der-psychopharmakologie/feed/ 0
Verlust der Empathiefähigkeit durch Antidepressiva? https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/04/verlust-der-empathiefaehigkeit/ https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/04/verlust-der-empathiefaehigkeit/#respond Fri, 26 Apr 2019 16:52:48 +0000 https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/?p=5371

Angesichts der wissenschaftlich mehr als zweifelhaften Datenlage bei den Antidepressiva drängt sich die Frage auf, mit welcher Begründung die Vielzahl von unangenehmen bis potenziell lebensbedrohlichen Nebenwirkungen von Antidepressiva denn überhaupt in Kauf genommen werden sollen, wenn offensichtlich kaum eine echte pharmakologisch bedingte antidepressive Wirkung nachzuweisen ist. Wie lang die Liste an möglichen Nebenwirkungen ist, zeigt der Blick auf den Beipackzettel.

 

Auch Forscher der McGill University in Montreal haben sich schon gewundert: „Vor 25 Jahren wäre den meisten Leuten die Vorstellung, täglich ein Medikament einzunehmen, das die globale Hirnchemie verändert, wie ein Science Fiction Alptraum vorgekommen. Sicher wäre bei vielen Menschen Bedenken darüber aufgekommen, was dies mit ihnen und ihrer Psyche anstellt. Wie kann es sein, dass diese natürliche Sorge verschwunden ist?“ […] die Forscher führen weiter aus, dass durch SSRIs womöglich sogar die grundsätzliche Liebesfähigkeit des Menschen herabgesetzt wird. Die Autoren Ian Gold und Lauren Olin argumentieren, dass SSRIs über indirekte Mechanismen auch biochemische Veränderungen in den dopaminergen Belohnungszentern des Gehirns verursachen würden. Und spekulieren, dass die neuronalen Veränderungen mit der Zeit zu einer Affektverflachung und zu einem Verlust der Empathiefähigkeit führen könnten. Dies ist bislang zwar nur eine Hypothese. Wie mir scheint, allerdings eine besonders beunruhigende.

 

Felix Hasler, Neuromythologie,transcript

]]>
https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/04/verlust-der-empathiefaehigkeit/feed/ 0
Durch Antidepressiva bipolar? https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/04/durch-antidepressiva-bipolar/ https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/04/durch-antidepressiva-bipolar/#comments Thu, 25 Apr 2019 16:32:11 +0000 https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/?p=5423

Häufig bekamen bipolare Patienten anfänglich die Diagnose einer unipolaren Depression gestellt und wurden typischerweise mit einem Antidepressivum behandelt. Wäre es also möglich, dass ein guter Teil der ursprünglich depressiven Patienten erst aufgrund der Behandlung mit Antidepressiva zu bipolaren Patienten geworden ist?

 

Die Zunahme bipolarer Diagnosen in unseren Tagen könnte durchaus auch damit zusammenhängen, dass ursprünglich unipolare depressive Patienten erst iatrogen durch Verschreibung von Antidepressiva zu manisch-depressiven Patienten werden. 

 

Der Direktor des Centro Lucio Bini und seine Kollegen haben den Krankheitsverlauf von 109 bipolaren Patienten mit „rapid cycling“ untersucht. Und festgestellt, dass der schnelle Wechsel zwischen Manie und Depression nur gerade in zwölf Prozent der Fälle spontan einsetzte. Bei 88 Prozent der Patienten sahen die Psychiater einen direkten Zusammenhang mit der Verabreichung von Antidepressiva oder anderen Medikamenten. Einmal angestossen, entwickelt sich das „rapid cycling“ rasch zu einem chronischen Verlauf mit schlechter Prognose: „Unser Befund legt nahe, dass das schnelle Umschalten, einmal etabliert, bei einem wesentlichen Teil der Patienten für viele Jahre zu einem stabilen Rhythmus wird […]“, berichten die Forscher aus Rom in ihrem Fachaufsatz von 2003.

 

Auch andere Psychiater wie Carlos Zarate von der Harvard Medical School kommen zu ernüchternden Einsichten: „Es ist möglich, dass wir als Kliniker durch unüberlegte und exzessive Langzeitverschreibung von Antidepressiva bei bipolaren Störungen zur Verschlechterung des Krankheitsverlaufs beigetragen haben.“

 

Frederick Goodwin, ein Experte auf dem Gebiet der bipolaren Störungen, erklärte seinen Kollegen, dass sich das Krankheitsbild in den letzten 20 Jahren stark gewandelt hätte. Die Patienten hätten schnellere Zyklen als früher, mehr gemischte manische und depressive Zustände und viel häufiger würde Lithium zur Affektstabilisierung nicht mehr funktionieren. Goodwin liefert auch gleich eine mögliche Erklärung: „Ich glaube, der wichtigste Faktor ist, dass die meisten Patienten mit der bipolaren Erkrankung ein Antidepressivum bekommen, bevor sie mit einem mood stabilizer behandelt werden.“

 

Und auch mit den Evidenzen für den sinnvollen Einsatz von Antipsychotika bei bipolaren Störungen sei es nicht weit her, führte Goodwin im Verlauf der zunehmend aus dem Ruder laufenden Diskussion aus. Die pharma-gesponserten Studien, die zeigten, dass bipolare Patienten hohe Rückfallraten hätten, wenn die Antipsychotika abgesetzt werden, seien geradezu „dazu konstruiert worden, Rückfälle zu erzielen.“ Offiziell wurden diese Studien aber als Beleg dafür gewertet, dass bipolare Patienten langfristig auf eine Therapie mit Antipsychotika angewiesen sind. Gemäss Goodwin seien diese Studien aber kein Beweis dafür, dass das Medikament notwendig sei, sondern ein Beweis dafür, dass es zu einem Rückfall komme, wenn die Chemie eines Gehirns abrupt verändert wird, das sich an ein Medikament gewöhnt hat. 50 Jahre nach dem Auftauchen der Antidepressiva wisse man eigentlich immer noch nicht, wie man bipolare Störungen behandeln solle, fügte ein anderer Diskussionsteilnehmer hinzu. Das passende Schlussfazit der hitzigen Diskussion inklusive Ausbuhen und gehässigen Zwischenrufen lieferte dann Nassir Ghaemi, Psychiater am Tufts Medical Hospital: „Können sich fünfzigtausend Psychiater irren? Ich glaube die Antwort ist: ja, wahrscheinlich.“

 

Felix Hasler, Neuromythologie, transcript

 

]]>
https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/04/durch-antidepressiva-bipolar/feed/ 1
Überwinden der Depression https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/04/ueberwinden-der-depression/ https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/04/ueberwinden-der-depression/#respond Wed, 24 Apr 2019 18:53:40 +0000 https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/?p=5457

Ich glaubte nie an eine Heilung durch die Psychiatrie. […] So wählte ich meinen eigenen intuitiven Weg der Heilung, mit Hilfe von vielen Informationsquellen und Anleitungen zu nicht-medikamentöser Heilung. Meine Suche verband ich mit rigorosen körperlichen Übungen. Einige Monate lang war dies die einzige nützliche Tätigkeit, zu der ich mich täglich durchringen konnte, die Depressionen waren zu heftig. Der Rest der Zeit verschwand im alles aufsaugenden Universum des Nichts. Begleitet von unaufhörlichen Gedanken an das Sterben, Alpträumen und entsetzlichen Erinnerungen, schlief ich, ass, zerstörte Gegenstände im Haus und heulte. Ich spürte eine grenzenlose Wut auf mich, auf andere und die ganze Welt. Glücklicherweise lebte ich damals allein und der Therapeut war ein Freund, sonst wäre ich mit Sicherheit psychiatrisch untergebracht worden als eine potentiell selbst- und fremdgefährdete Frau.

 

So gingen zwei Jahre ins Land – mit langsamen inneren Änderungen. Ich brachte wenig in der äusseren Welt zu Stande, lernte aber viel über mich, über das Leben und den Tod. Es dauerte vier Jahre die „Depression“ ganz zu überwinden, ohne Psychopharmaka, das meiste davon durch Entwicklung von Körperbewusstsein und Fitness. Hilfreich waren ausgedehnte Reisen, neue Umgebungen und Freundschaften, intensive Beschäftigung mit Philosophie und Psychologie, Selbstbeobachtung, minutiöse Planung jedes Tages und politische Aktivitäten (ich gehöre der indischen Frauenbewegung an). Ich schätze die Erfahrungen jener Jahre und bin dankbar, dass ich mir die Chance gab zu sehen, was mein psychisches, geistiges und körperliches System von sich aus ohne die Hilfe von Psychopharmaka tun kann. Diese hätten mein Leiden vielleicht verringert, möglicherweise sogar rasch, aber sie hätten mir keine Erkenntnisse verschafft, noch viel weniger spirituelles Wachstum. Erkenntnis ist ein langwieriger Prozess, der sich ausserhalb zeitlicher Beschränkungen entfalten kann, Abkürzungen sind nicht möglich.

 

Mein Leben verläuft seitdem gut. Es wird bereichert durch die Einsichten jener vier betäubend traurigen Jahre und die später dazugekommene Kraft, die ich durch bewusste Ernährung gewann, durch Meditation und andere spirituelle Praktiken, Studien über die Funktionsweise der menschlichen Psyche, heilende Freundschaften, erfüllende Arbeit insbesondere im Gemüsegarten, natürliches auskurieren eines Schilddrüsenproblems und hartes körperliches Training.

 

Nach vielen Jahren des Kampfes mit der „Depression“ und nach meiner Selbstheilung sehe Ich Depression als eine vielfältige Wechselwirkung von Körper, Geist, Psyche und Zweck, existentiellen Schwierigkeiten zu begegnen. Sie ist eine Manifestation körperlicher, geistiger und psychischer Disharmonie. Ich halte die Erfahrung der Depression in erster Linie für eine Chance auf körperliche, geistige und psychische Erkenntnis, Einsicht, Erholung und Erneuerung. Die Erfahrung der Depression wirft existenzielle Fragen über das Leben, den Tod und das Danach auf. […]

 

Depression beinhaltet inneren Schmerz es ist aber ein Schmerz, der auffordert, ihn zu überwinden. In der Erfahrung der Depression wird ein Selbst begraben, das darauf wartet wiedergeboren zu werden. […]

 

Bhargardi Davar

 

Peter Lehmann, Peter Stastny (Hg.), Statt Psychiatrie 2

 

]]>
https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/04/ueberwinden-der-depression/feed/ 0
Video Psychopharmaka: Tod auf Rezept https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/04/video-psychopharmaka-tod-auf-rezept/ https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/04/video-psychopharmaka-tod-auf-rezept/#respond Mon, 22 Apr 2019 16:55:26 +0000 https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/?p=5360

Der Filmbeitrag zeigt Fälle drastischer Nebenwirkungen von Psychopharmaka, die bei manchen Patienten Gewaltausbrüche bis hin zu Mord und Selbstmord auslösen. Bericht aus der Sendung „Scobel“ 3Sat, von Donnerstag 10.März 2016:

https://www.youtube.com/watch?v=NBQT9dWh4Ds

]]>
https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/04/video-psychopharmaka-tod-auf-rezept/feed/ 0
Depressionen vergehen in der Regel von selbst https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/03/depressionen-vergehen-in-der-regel-von-selbst/ https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/03/depressionen-vergehen-in-der-regel-von-selbst/#respond Fri, 01 Mar 2019 16:48:11 +0000 https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/?p=5385

Was passiert eigentlich längerfristig, wenn man bei einer Depression gar nichts tut? Wie ist der Verlauf der unbehandelten Krankheit? […] Die WHO hat sich etwas einfallen lassen, um diese Frage anzugehen. Im Rahmen einer Längsschnitt-Studie […] identifizierten Epidemiologen insgesamt 740 depressive Patienten. […] Die depressiven Patienten wurden in vier Gruppen unterteilt: (A) diagnostizierte Patienten, die mit Antidepressiva behandelt wurden, (B) diagnostizierte Patienten, die mit einem Beruhigungsmittel (z.B. Benzodiazepinen) behandelt wurden, (C) diagnostizierte Patienten, die keine Medikamente erhielten und (D) Patienten, die nicht als depressiv diagnostiziert wurden und demzufolge ebenfalls keine Medikamente erhielten.

 

Drei und zwölf Monate nach der Erstuntersuchung wurde der Gesundheitszustand der Patienten erneut erhoben. Die Ausgangshypothesen der WHO – Experten waren gemäss Lehrmeinung: Die mit Antidepressiva behandelten Patienten sollten eigentlich den besten Verlauf zeigen, die nichtdiagnostizierten und die nicht therapierten Depressiven den schlechtesten. Heraus kam aber das Gegenteil. Die 484 Patienten, die keine Psychopharmaka erhielten, erfreuten sich ein Jahr nach der Eingangsuntersuchung einer besseren Gesundheit und hatten deutlich mildere Symptome als die medikamentös behandelten Patienten. […] „Die Untersuchung unterstützt die Ansicht nicht, dass das Nichterkennen einer Depression ernsthafte negative Auswirkungen hat […]“, schlussfolgern die WHO – Experten in ihrem Studienbericht.

 

Was schon Psychiatriepionier Emil Kraeplin wusste, wurde mal mehr bestätigt: Auch wenn es seine Zeit braucht – und diese Zeit grosses Leiden bedeuten kann – akute Depressionen vergehen in der Regel von selbst. Und behandelt man eine Depression nicht mit Medikamenten, so führt dies überhaupt nicht zwingend zu einer Chronifizierung der Krankheit. Die weitverbreitete Meinung, man müsse bei einer Erkrankung möglichst früh eingreifen, ist in der Psychiatrie oft falsch. Eine depressive Störung ist ja kein Tumor, der unkontrolliert weiter wächst, wenn man nichts dagegen unternimmt.

 

Felix Hasler, Neuromythologie, transcript

]]>
https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/03/depressionen-vergehen-in-der-regel-von-selbst/feed/ 0
Wem helfen Pillen? https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/03/wem-helfen-pillen/ https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/03/wem-helfen-pillen/#respond Fri, 01 Mar 2019 05:08:00 +0000 https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/?p=7913

„Die Reduktion psychischer Störungen auf eine gestörte Chemie des Gehirns hat zu einer massenhaften und oft unkritischen Verschreibung von Medikamenten geführt. Ganz besonders bei der Behandlung der «Volkskrankheit» Depression: Gerade die Antidepressiva standen lange Zeit im Ruf, zuverlässige, sichere und nebenwirkungsarme Medikamente zu sein.

 

Doch immer mehr Fachleute kritisieren die biologische Psychiatrie genauso wie den flächendeckenden Einsatz von Psycho¬pharmaka. Einige sprechen gar von einem «Fundamentalirrtum» und behaupten, die bevorzugte Behandlung depressiver Störungen mit Medikamenten habe zu einer Chronifizierung der Krankheit geführt, im schlimmsten Fall gar zur Invalidisierung von Patienten. Ist die biologische Psychiatrie weit weniger erfolgreich als landläufig angenommen? Ist sie in ihrer eingeengten Sichtweise gar eine gefährliche Fehlentwicklung? Einiges deutet darauf hin.“

 

Bitte hier klicken um den gesamten „Beobachter-Artikel“ von Dr. Pharm. Felix Hasler zu lesen.

 

]]>
https://www.alternativenzurpsychiatrie.ch/2019/03/wem-helfen-pillen/feed/ 0